Querteilscheren
Querteilscheren werden in Schnittlinien eingesetzt, um das gerichtete Band quer zur Bandlaufrichtung zu teilen und somit Blechtafeln definierter Länge herzustellen.
Die so produzierten Blechtafeln werden dann in einem Magnet- oder Vakuum-Platinenstapler z.B. auf Europaletten aufeinander abgelegt und bei erreichter Stapelhöhe entsprechend verpackt oder umgehend durch nachgeschaltetes Längsteilen der Platine, durch Einbringen von Stanzungen bzw. Ausklinkungen und durch Abkanten weiterverarbeitet – teilweise bis hin zu einem fertigen Bauteil wie z.B. einem Seitenteil eines Stahlschrankes.
Je nach Produktionslinie variiert die Anforderung an die Querteilschere erheblich. So ist bei reinen Schnittlinien eine Ausbringung von bis zu 100 Blechtafeln pro Minute bei kurzen Abschnittslängen durchaus realistisch. Erfolgt hingegen eine Weiterverarbeitung der geschnittenen Blechtafel, so sind 10 Schnitte pro Minute häufig ausreichend. Letzteres gilt auch für Querteilscheren zur Verarbeitung von dickem Warmband in den Walzwerken der Stahlhersteller. Auch hier ist zumeist eine geringere Anzahl an Schnitten pro Minute ausreichend – dann allerdings bei Blechdicken größer 10 mm mit entsprechend großen Schnittkräften.
Verbaut werden kann eine Querteilschere auf unterschiedlichste Weise abhängig von dem Gesamtanlagenkonzept.
Am häufigsten werden die Scheren unbeweglich auf einem Maschinenuntergestell verschraubt und das Band mit einem sogenannten Bandtreiber der Schere zugeführt. Da sich beim Schnitt das Band nicht weiterbewegen darf, ist vor dem Bandtreiber eine Schlingengrube für die Aufnahme des angestauten Materials erforderlich. Wird anstelle eines starren Maschinenuntergestells ein motorisch betriebener Schwenkrahmen eingesetzt, so lassen sich mit diesem Anlagenkonzept auch Trapez- und Parallelogrammzuschnitte herstellen.
Ist die Realisierung einer Schlingengrube z.B. aufgrund der baulichen Platzverhältnisse oder des Bandmaterials nicht möglich, so wird eine sogenannte Fliegende Schere benötigt. Hierzu wird die Querteilschere auf einem Verfahrschlitten montiert, welcher die Schere bei jedem Schnitt mit dem fahrenden Band synchronisiert. Solche Scheren können dann auch in Extrusionsanlagen zum Querteilen von nicht aufstaubaren Kunststoffbahnen z.B. aus ABS oder PVC verwendet werden.