Schrottscheren
Bei der Herstellung von Stanz- und Umformteilen mit entsprechenden Pressen ist die Entsorgung des anfallenden Stanzgitters häufig eine Herausforderung. Lässt es die Materialstärke und die Gestalt des Stanzgitters zu, so ist der häufig einfachste Weg der Entsorgung das Aufwickeln des Stanzgitterbandes auf einer Haspel hinter der Presse, sofern ausreichend Platz für eine solche zusätzliche Aufwickelhaspel vorhanden ist.
Ist ein Aufwickeln des Stanzgitters nicht möglich, so muss das Stanzgitter zumeist mit einer geeigneten Schrottschere hinter der Presse zerkleinert werden, um eine kostenintensive Schrottentsorgung zu vermeiden. Die Realisierung einer Schrottschere mit eigenem Antrieb ist hierbei aufgrund hoher Pressenhubzahlen oder großer Pressenvorschübe häufig nicht trivial.
So darf eine Schrottschere pro Schnitt nicht länger benötigen als die Eingriffszeit der Presse beträgt, es sei denn, es ist eine Entkopplung z.B. mittels Buckeltisch vor der Schrottschere gestattet. Letzteres scheitert häufig an der Materialstärke bzw. der geringen Elastizität des zu zerteilenden Bandes. Dauerhubzahlen der Schere von bis zu
250 1/min. sind daher nicht ungewöhnlich.
Eine weitere Herausforderung ist die Zuführung des labilen Stanzgitterbandes, insbesondere bei großen Pressenvorschüben. Wird das Stanzgitterband beispielsweise nach jedem Hub 900 mm vorgeschoben, so ist ein Einzelschnitt häufig nicht ausreichend, um eine geforderte maximale Schrottlänge zu erreichen. In einem solchen Fall muss eine Doppelschnittschere realisiert werden, welche pro Hub zwei Schnitte gleichzeitig durchführt. Problematisch ist hierbei nicht der Doppelschnitt, sondern die sichere Durchführung des labilen Stanzgitterbandes durch die beiden Messeröffnungen in der Schere. Ein Verhaken des Stanzgitters und damit ein Aufstauen des Bandes hinter der Presse muss hierbei unbedingt verhindert werden.
Anlagenscheren zur Stanzgitterverarbeitung